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Der Kastanienbaum in Hitzdorf

Margarete Schulz (geb. Herder aus Hitzdorf)

 

In meiner neuen Heimat Berlin sind in Parks und Anlagen reihenweise Kastanienbäume angepflanzt. Sie leiden in den letzten Jahren unter der Miniermotte und die Blätter fallen, bald braun geworden, ab. Ich habe im Herbst mit meinen Kindern immer Kastanien gesammelt, jetzt tue ich es mit meinen Enkeln, die damit basteln. Ein bis zwei schöne glatte Früchte trage ich längere Zeit in meiner Jackentasche.

Als ich früher damit spielte, waren die runden Kastanien die Kühe, und wenn zwei in einer Schale waren, hatten sie glatte Seiten wie ein Pferdehuf und waren deshalb die Pferde!

In meiner alten Heimat Hitzdorf, wo ich bis zu meinem 15. Lebensjahr aufwuchs, hatten wir nur einen großen Kastanienbaum, der versorgte die fast 100 Kinder des Dorfes. Wenn wir aus der Schule kamen, haben wir alles aufgesammelt, was unten lag. Der Baum steht immer noch vor Schalow's Haus. Das alte Spritzenhaus daneben steht leer und fällt bald zusammen. Ein neues Feuerwehrhaus steht am Wegweiser Richtung Schwachenwalde.

Wer hat den Baum wohl einmal gepflanzt?

Hatte er etwas mit der Feuerwehr zu tun, die im Juni 1928 in Hitzdorf gegründet wurde? Das Bild mit den 28 Männern, unseren Vätern, alle in schicker Uniform, entstand evtl. 1930, als die Motorspritze angeschafft wurde.

Alle hatten Platz unter der ausladenden Krone des Baumes, der Stamm war schon sehr dick.

Im Sommer 2005 habe ich wieder ein Bild gemacht – der Baum sieht immer noch prächtig aus. Er könnte ja auch schon 100 Jahre dort stehen!

Ob die Polen auch an ihre Kinder denken und ihn deshalb stehen lassen? Bei vielen Menschen hat ein Baum doch einen besonderen Stellenwert, auch bei mir.

Zum Beispiel die Akazien auf und um unseren Schulhof. Viele sind nicht mehr da, aber kleinere sind nachgewachsen. Als ich 1994 das erste Mal wieder im Dorf war und nach der Reise die Fotos an Schulfreunde verschickte, kam bald die Frage: Wo sind all die Bäume gelieben?

Bis 1966 standen noch viele da, Willi Venzke hatte sie fotografiert. Bis dahin waren schon 20 Jahre seit dem Krieg vergangen.

Es standen bei Hamann drei oder vier große Eichen, die viel Schatten spendeten. Jetzt stehen nur noch die Borkengerüste, in die man sich hineinstellen kann, aber sie schlagen immer noch aus.

Vor der Gastwirtschaft Erdmann sind die Linden gestutzt, und bei Kraft sind sie entfernt. Nun sind schon wieder 40 Jahre vergangen, die neuen Bewohner sind auch alt geworden. Da die Winter sicher kalt sind, brauchen sie Brennholz.

Ich denke immer an die alte Eiche bei Augustwalde, sie sieht sehr schlimm aus und wird nur noch von Eisenbändern zusammengehalten. Auch in Mienken und anderen Orten stehen solche Erinnerungen. Ich bin aber guter Hoffnung, unsere Kastanie in diesem Jahr 2007 wieder zu sehen.

 

 

                               

                                    Die Kastanie vor Schalows Haus im Mai 2010.

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